Detroiter Band will von Olpe aus ganz Europa erobern
Da sind sie nun wieder. Hatten Shock Therapy schon im Mai letzten Jahres ihre Synthie-Trash-Hardcore-Musik mit einer verzerrten und nebelverhängenden Show im Rahmen ihrer "Touch me and die"-Tour erfolgreich in der OT Olpe präsentiert, so wollen sie diesen Samstagabend, 3. November, mit ihrem neuen, recht hartem Longplayer "Cancer" noch übertreffen. Auf ihrem ersten Gig im Sauerland machten sie zum erstenmal mit der sauerländischen Konzertagentur "Under Phone" Bekanntschaft, die die zweimonatige Europatournee der Band organisiert. Olpe dient als Ausgangspunkt, Großstädte wie Frankfurt, München und Berlin, aber auch Nizza, Paris und Wien zu erobern. Sänger und Kopf ist Gregory "Itchy" McCormick, der sich auf der Bühne ganz wie sein Vorbild Iggy Pop, dem Urvater des Punks, verhält. Dazu gesellen sich Bassist Dustin Aller, Keyboarder Tom Buckley, Gittarist Dirk Schwarzhoff und Drummer Cliff Hill, die der Kurier alle zu einem Interview traf.
Ist es nicht zu sarkastisch, eine Tour "Cancer", auf Deutsch "Krebs", zu nennen ?
Jeder Mensch keimt in seiner Bekanntschaft jemanden, der an dieser Krankheit leidet oder gestorben ist. Das heißt, daß es jeden berührt und jeder darüber nachdenken sollte. Wir wollen mit unserem Song darauf hinweisen, wie der Krebs einen von innen auffrist.
Woher nehmt ihr die Power, solche aggresiven und hoffnungslosen Songs zu schreiben?
Die Gesellschaft versucht ständig, auf ihre Normen zu formen. Dazu gehört die Erfolgssucht und der Glaube, immer glücklich sein zu wollen. Dabei besteht das leben auch aus sehr viel Kummer. Wenn man das weiß, kann man eher damit umgehen. Und darüber handeln eben viele Titel.
Was ist an deinem Drogenproblem dran, Itchy?
Ich habe fünf Jahre lang Drogen genommen. Dann merkte ich, daß sie meine Kreativität aussaugten und anfingen, meinen Körper zu töten. Ich habe einen Entzug mitgemacht, der mir sehr viel Schmerz bereitet hat. Drogen waren ein Fehler. In Amerika sind Drogen ein sehr viel größeres Problem, weil dort im Gegensatz zum Sauerland das leben sehr viel schneller ist. Du bist einem unwahrscheinlichen Druck ausgeliefert und es ist kein Problem Drogen zu bekommen. In einer Millionen-Stadt wie Detroit kannst du die Auswüchse sehen. Street-Gangs kämpfen brutal mit modernsten Waffen um Marktgebiete für die "Droge Nummer eins", Crack.
Wer sich gerne mal die neue LP "Cancer" anhören möchte, hat beim Kurier die Chance, eine von fünf Alben zu gewinnen, wenn er am Freitag ab 14 Uhr in der Kurier-Redaktion in Grevenbröck 02721/13666 anruft.